Dieses Jahr war reisetechnisch für mich ein extrem ungewöhnliches. Zum einen war ich nach ziemlich langer Zeit zum ersten Mal zwei Wochen allein im Urlaub und zum anderen führte mich meine Reise nach New York und Washington, für mich das erste Mal USA überhaupt. Sehr spannend - schon allein die Vorfreude!
Reisen minutiös im voraus zu planen, ist eher nicht so mein Ding. Ein paar Ideen davon, was ich gern sehen würde, hatte ich für diese beiden großen Städte schon im Kopf, aber eher nach dem Motto "Nichts muss, alles kann".
In den vier Tagen, die ich in New York war, habe ich dann letztlich aber alles gesehen, was ich mir für meinen ersten Besuch dort gewünscht hatte:
Manhattan & Miss Liberty vom Wasser aus,
...den Highline park,...
...das 9/11 memorial,...
...einen Gospelgottesdienst in Harlem, mit fast 3 Stunden Dauer und einer mitreißenden Atmosphäre ein unvergessliches Erlebnis...
...Chinatown, Brooklyn bridge, 5th Avenue, Central Park,...
...und noch vieles mehr...
Das FlatironBuilding ist zwar superschön, aber eigentlich hatten es mir die Sonnenschirme aus meinem Marimekko Lieblingsstoff "unikko" besonders angetan :O)
Für Washington hatte ich ähnlich überschaubare Vorstellungen davon, was ich gern sehen würde und in den knapp 10 Tagen konnte ich alle meine Pläne in die Tat umsetzen:
Die Great Falls wollte ich sehen,...
...eine Memorial Tour durch Washington machen,...
Der Vater einer Kindergartenfreundin meiner Freundin ist in den letzten Tagen des Vietnamkrieges gefallen. Wir haben seinen Namen unter den tausenden Namen der gefallenen amerikanischen Soldaten gefunden...
Das Martin Luther King Denkmal ist mein Favorit unter den memorials in Washington...
...Kennedy's Grab auf dem Arlington Friedhof besuchen,...
...mich mit einem alten Freund treffen, den ich seit über 20 Jahren nicht mehr gesehen hatte, durch Georgetown spazieren und...ich wollte das White House von innen sehen...
Im Inneren durfte natürlich nicht fotografiert werden. Aber ich weiß jetzt genau, welcher Präsident von welchem Porzellan gegessen hat - jahaa!
Hat alles geklappt und als unerwartete Zugabe hatte ich dort sogar Gelegenheit, die Hunde des Präsidenten zu streicheln. Jawohl!
Sind die nicht süß?
Aber.... es kam noch besser!
Was ich mir vor der Reise nämlich völlig verkniffen hatte, waren jegliche Pläne, die mit dem Thema Quilten zu tun hatten. Zum einen hat meine Freundin damit nichts am Hut - sie lässt sich nur sehr gern welche schenken :O) - und zum anderen hätte ich eh nicht wirklich gewusst, womit ich da am besten hätte anfangen sollen. Also habe ich mich mit diesem Thema gedanklich gleich gar nicht auseinandergesetzt.
Nun, manchmal kommt es dann doch ganz anders!
Eine gute Bekannte meiner Freundin ist selbst begeisterte Quilterin und sie bot mir an, mich auf die Quiltshow einer Quiltguild mitzunehmen, bei der sie Mitglied ist. Das war natürlich eine tolle Gelegenheit! Eine echte amerikanische Quiltshow - wow! - und das ganze völlig ungeplant. Ich war begeistert!
Neben vielen schönen Quilts, einer Menge Inspirationen und neuen Ideen konnte ich zum ersten Mal eine Longarm-Quiltmaschine ausprobieren.
Sehr spannend!
Kurz darauf bot sie mir an, mich auf den Yardsale derselben Quiltquild mitzunehmen. Bei einem solchen Yardsale werden flohmarktähnlich von den guild Mitgliedern Stoffe verkauft, die man selbst nicht mehr braucht oder haben möchte, ebenso Bücher, Lineale und überhaupt alles Mögliche, was eben mit dem Quilten zu tun hat. Die Stoffe werden in yards oder halfyards abgepackt angeboten und sind zu absoluten Superschnäppchenpreisen zu bekommen. Man muss natürlich ein bisschen Glück haben. Flohmarkt eben! Für heute sei nur gesagt, ich HATTE Glück und einige Stöffchen und auch Bücher fanden bei mir ein neues Zuhause.
Aber das eigentlich allernetteste an diesem Abend war der Teil, in dem der Club sich versammelte und ein paar anliegende Themen besprochen werden sollten. Zuerst begrüßte die Präsidentin alle, vor allem neu dazugekommene und jeder Neuankömmling stand auf, stellte sich mit ein paar Worten vor und alle freuten sich über die neuen Gesichter. So - und plötzlich war ich an der Reihe und alles schaute mich erwartungsvoll an. *schluck*
Kurz und gut, ich stellte mich vor und erzählte ein bisschen, woher ich komme und was mich zu ihrem Treffen verschlagen hat und ...alle freuten sich!
Ich kann gar nicht wirklich wiedergeben, wie herzlich diese Ansammlung mir völlig fremder Damen aller Altersgruppen mich aufgenommen hat. Auch wenn es nur für einen Abend war. Die Sympathie kam so unerwartet und überzeugend, es hat mich absolut mitgerissen. Und mit allen teilte ich eines meiner liebsten Hobbies - es war fantastisch! So schön!
Nach dem Abhandeln der anliegenden Themen, gab es noch eine Runde "Show & tell", was ich bis dahin natürlich auch noch nicht kannte: Wer will, kann bei dieser Gelegenheit zeigen, was er gerade in Arbeit oder vollendet hat und falls es gibt, auch eine Geschichte dazu erzählen. Ich war völlig hin und weg!
Und dann...zwei Tage später, wurde ich nochmals zu einem Quiltguild-Treffen mitgenommen. Diesmal war eine Gastrednerin eingeladen, Linda Warren , die über eine ihrer Schablonen einen Vortrag hielt und Beispielquilts zeigte.
Und im Anschluss an den Vortrag gab es dann eine Runde des bereits erwähnten "Show & tell", auf das ich diesmal vorbereitet war. Ha! Ich hatte den Quilt mitgenommen, den ich für meine Freundin genäht hatte. Oh, Junge! Es war so cool! Ich kann es nicht anders beschreiben: Eine ganze Menge Leute, die alle interessiert waren, Fragen gestellt haben und Fotos machten. ICH... bei einem ECHTEN amerikanischen "Show & tell"!!!
Bitte entschuldigt die grottigen Fotos - das Licht war miserabel!
So angefüllt mit neuen Eindrucken und schönen Erlebnissen diese zwei Wochen waren - dieses Quiltguild-Treffen gehört zu meinen persönlichen highlights!
Quilter's paradise eben!
Hallo,
AntwortenLöschendanke für deinen Reisebericht, Amerika ist faszinierend und beeindruckend
Paradies nicht nur für Quilter
Viele Grüße
Monika
Hachz, danke dass du uns in dein Fotoalbum gucken lässt.
AntwortenLöschenUnd dein Englisch ist ja so hervorragend, dass du beim show&tell eine gute Figur neben deinem bemerkenswerten Quilt machen konntest. Unvergesslich.
Es sind dann doch die kleinen persönlichen Begegnungen, die eine Reise auf Touristenpfaden zu etwas ganz eigenem machen.
(Wobei natürlich auch dein NY-Programm mit dem Gospelgottesdienst und der ganze Rest klasse ist!)