Samstag, 22. September 2012

Quilt No. 9/2012

Es ist ja gar nicht so, dass hier seit dem Sommer nichts mehr entstanden wäre...

Dieser Quilt, in einem wunderschönen aqua/grau-Farbschema gehalten, ist nun auf der Reise an den schönen Bodensee...
Mehr Fotos gibt es dann - um nicht schon zuviel vorweg zu nehmen - wenn er angekommen ist.

13.10.2012

Nachdem die Katze ja nun aus dem Sack ist und Ellen ihr schönes neues Wohnzimmer gezeigt hat - samt dem dazugehörigen Quilt - kann ich ihn hier auch nochmal zeigen und ein paar Informationen dazu weitergeben.

Der Quilt besteht aus gleichseitigen Dreiecken, mit einer Seitenhalbierenden von 18cm Höhe. Daraus ergibt sich eine Seitenlänge von 21cm für die Dreiecke, incl. Nahtzugabe. Ich patche meine Quilts immer mit 1cm Nahtzugabe, da lasse ich dem sparsamen Schwaben in mir erst gar keine Chance - soviel Nahtzugabe muss sein!
Vernäht haben die Dreiecke - und damit die einzelnen Reihen - dann eine Höhe von 16cm.
Der Quilt hat 14 Reihen (= 224cm) und eine ca. 5cm breite Umrandung (x2 = 10cm) und ist somit ca. 234cm lang. In der Breite besteht er aus 7,5 Dreiecken (= knapp 139cm) und dem o.g. 5cm breiten Rahmen (x2 = 10cm), was auf eine Breite von insgesamt ca. 150cm hinausläuft.

Die Größe der Dreiecke habe ich einigermaßen willkürlich gewählt, abhängig im Grunde nur von den Stoffen, die ich für den Quilt beim Fatquartershop bestellt habe. Ich hatte jeweils halfyards bestellt und die wollte ich beim Zuschneiden optimal ausnutzen. Zum Zuschneiden habe ich mir für die Dreiecke eine Schablone aus Papier gebastelt, die ich als Orientierung auf mein Quiltlineal geklebt habe.

Zuerst habe ich 18cm breite Streifen zugeschnitten und diese Streifen paarweise sortiert, jeweils grau und türkis immer gemischt. Nach dieser Methode wurden die Streifen dann zusammengenäht und anschliessend die Dreiecke geschnitten.
Die so entstandenen Rauten habe ich auf dem Boden ausgebreitet, um die Farb- bzw. Wertigkeitsverteilung zu überschauen und das Layout des Quilts festzulegen. Zuerst habe ich immer 4 Rauten aneinander genäht (jeweils 4x), anschließend wurden dann die so entstandenen 4-er Reihen aneinandergenäht. So entstanden nach und nach große Rauten, die dann wieder zu groooßen Streifen zusammengefügt wurden und so fügte sich das Tri-Top langsam aber sicher zusammen. Am Ende bekam das Top dann noch einen Rahmen aus gebrochen weißem Stoff als "Blickberuhiger".
Das ist eigentlich schon alles.

Aus den übrig gebliebenen Rauten entstand der Streifen, der die Rückseite schmückt.
Als Rückseite habe ich diesmal Baumwollflanell genommen, damit der Quilt schön kuschelig wird. Das überlege ich mir nächstes Mal eventuell nochmal genauer, denn den Stoff habe ich sage und schreibe NEUN Mal vorgewaschen, bis er nicht mehr ausfärbte... Nun gut - man lernt nie aus.

Gequiltet habe ich jeweils einzelne Dreiecke in regelmäßigen Abständen. Das partielle Quilting ergibt meiner Meinung nach weichere Quilts, als das allover-Stippling. Aber das ist sicher - wie so vieles - Geschmacksache.
Ich quilte grundsätzlich mit der Maschine und mit Maschinenstickgarn als Oberfaden. Für von-Hand-Quilten bin ich nicht geschaffen. Dazu habe ich viel zu wenig Geduld. Ich quilte mit einer Janome Horizon, die rechts der Nadel recht viel Platz bietet. Eines schönen Tages werde ich mir vielleicht einmal ansehen, wie das Quilten mit einem Longarmquilter funktioniert - soviel zum Thema Ziele ;O) Aber bis dahin muss meine Janome weiterhin herhalten. Ich habe für meine Janome einen großen Anschiebetisch, um beim Quilten mehr Bewegungsspielraum zu haben. Als weitere Hilfsmittel benutze ich gummierte Gartenhandschuhe (wie hier schon einmal gezeigt) - damit lässt sich der Quilt besser bewegen. Ohne Handschuhe wären die Stoffmassen kaum gleichmässig zu bewegen, weil die Hände mit der Zeit immer trockener und damit rutschiger werden. Auch das Binding nähe ich mit der Maschine: Ein der Länge nach gefalteter Streifen (7cm breit zugeschnitten) wird entlang der Quiltaußenkante füsschenbreit auf der linken Quiltseite angenäht. Ein Tutorial hierzu findet ihr hier.
Anschließend wird der Binding-Streifen um die Kanten geklappt, auf der rechten Quiltseite festgesteckt und mit einer zweiten Naht knappkantig festgesteppt. Dabei achte ich darauf, dass der Unterfaden in der Maschine gut zum Stoff der Quiltrückseite passt, damit er möglichst wenig auffällt.
That's it! Versucht es doch einfach auch mal!
Wer sich für den Anfang nicht an einen Quilt wagt, könnte es doch mit einem Kissenbezug oder einem Tischset versuchen - das sind ideale Versuchsobjekte!

9 Kommentare:

  1. Wow! Freue mich schon auf die nächsten Fotos. Die Farben sehen super aus!!! Bin neugierig!

    GLG Stefi

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  2. Dieser Quilt ist einfach der Hammer!!!!!! Bald, wenn ich zurück von meiner nächsten Reise bin, werde ich ihn in Ruhe fotografieren und euch mal bei mir im BLog zeigen - ach was, zeigen! ANGEBEN werde ich damit!!!! Denn es ist der weltschönste Quilt!!!!!! Und er passt in unser Wohnzimmer sooooo gut!!!


    Liebe Heike - warum machst du da keinen Beruf draus??
    Du bist einfach perfekt!!

    Drücker von Ellen

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  3. Das ist ein absoluter Deckentraum. Ich habe gerade die ganze Schönheit bei Ellen angeschaut und bin sprachlos. Dickes Kompliment ;-). Das ist wirklich einfach nur wun - der - schön!

    LG
    Petra

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  4. So wunder-, wunderschön, Heike, dass ich auch davon träume einen in dieser Art zu machen - in anderen Farben, die dann in unser Haus passen ;-)
    Magst Du vielleicht ein paar Infos weitergeben ?
    Wie groß ist die Decke, wie groß sind die Dreiecke ?
    Wie hast Du das Muster gequilted ? Freihand ?
    Gibt es evtl. eine Anleitung? Ich bin keine erfahrene Patchworkerin, weiß aber, dass manche Teile erst zusammengenäht und dann geschnitten werden.
    Hast Du das bei diesen Dreiecken auch so gemacht ?
    Wo hast Du diese wunderschönen Stoffe her ? Verrätst Du mir Deine Bezugsquelle ?
    Wie auch immer: auch von mir ein riesiges Kompliment für dieses Kunstwerk.
    Freundliche Grüße - Dagmar

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  5. liebe Heike,
    ganz herzlichen Dank für diese ausführliche Beschreibung und die Mühe, die Du Dir damit gemacht hast.
    Du bist wirklich ein Profi - auch der Läufer ist toll geworden.
    Herzliche Grüße, Dagmar

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  6. Ein toller Quilt! Was das Quilten betrifft, stimme ich Dir zu: Das Allover-Stippling versteift Quilts, die zum Kuscheln gedacht sind. Ich persönlich quilte am liebsten mit der Hand, das hat etwas meditatives und entspannt mich. Die Farben, die Du für den Quilt gewählt hast, sind wunderbar aufeinander abgestimmt. Ein wirklich schönes Geschenk!
    Freundliche Grüße von Elvira

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  7. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.Den tipp mit der gratenhandschuhen finde ich je genial. Es sind eben die kleinen Dinge mit der großen Wirkung.Den Quilt hatte ich schon bei Ellen bewundert. Schlicht von der Form und so zauberhaft in der Farbgstaltung.Er ist Dir äußerst gut gelungen!
    VG Karen

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  8. Wow, habe gestern die original decke gesehen. wunderschön und diese verzierungen wahnsinn, wie machst du das nur. ich bin total fasiniert von der decke. werde dieses jahr mal ein kissen probieren und hoffe ich kriegs hin, dann kann ich das grosse projekt decke in angriff nehmen.

    lg auch vom bodenseee
    özlem

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  9. SO, so gerne würde ich mir ja auch mal eine decke quiltwn, aber wenn ich schon "Gummihandschuhe" höre......oh jeh...... das hört sich nach schwerer Arbeit an!!!

    Deine Decken sind bewundernswert!!

    LG
    Lina

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