Sonntag, 6. Januar 2013

Neue Schlafis

Vor fast drei Jahren durfte ich Schlafanzüge für die kleine Tochter von Freunden nähen. Mittlerweile ist die Maus natürlich sehr gewachsen und daher wurden neue Schlafis gewünscht.
Da unsere Mädels mittlerweile keinen so gesteigerten Wert mehr auf Selbstgenähtes legen, hat mit das Nähen dieser "kleinen" Teile mal wieder richtig Spaß gemacht.

Ich habe sie wieder nach diesem Schnittmuster genäht, denn die geknöpften Oberteile und bequemen Hosen mit Gummizug lassen sich prima so machen, dass sie eine ganze Zeit mitwachsen.
Die Oberteile bekamen hierfür breite angesetzte Ärmelsäume, die sich anfangs schön umschlagen lassen und die Hosen haben eine breite Biese in Saumnähe, die sich später einfach auftrennen lässt und damit die Hose um einige cm verlängert.

Ein Schlafi ist aus ganz dickem, kuschligen Baumwollflanell...

Das andere Modell ist aus Baumwollpopeline...

Den im Schnitt vorgesehenen Beleg für den rückwärtigen Halsausschnitt habe ich nicht verwendet. Um jedoch die Kragenansatznaht sauber zu verarbeiten, habe ich beim Annähen des Kragens ein Schrägband mitgefasst, das ich dann anschließend um die Nahtzugabe herumgelegt und nochmals ganz knappkantig angesteppt habe. Das sieht super ordentlich aus und ist gleichzeitig noch ein netter Blickfang, wenn man das Innere des Schlafis zu Gesicht bekommt...

Mittwoch, 2. Januar 2013

Wasserwirbel

Kurzfassung:

Mein erstes 2013 vollendetes Werk: Eine Strickjacke, inspiriert durch diesen Post, gestrickt mit dieser Wolle und nach dieser Anleitung.

Et voilà...

Und für alle, die Zeit und Muse haben und mehr darüber wissen wollen, nun noch die ausführliche Variante...

Eigentlich bin ich ja keine Strickerin. So gar nicht. Dauert zu lang. Erfolgserlebnisse sind zweifelhaft. Strickanleitungen sind mir zu kompliziert und deshalb trau ich mich meist gar nicht erst, sie zu lesen, denn wenn ich dann wieder feststellen muss, dass mir die Fähigkeiten fehlen, so eine Strickschrift zu "übersetzen", dann ist das doch sehr frustrierend. Also besser gleich die Finger davon lassen. Ähem.

Außer unzähligen Socken, einigen Schals und einer handvoll Mützen sind mir darüber hinaus bisher wenige (große) Teile von der Nadel gegangen.
Nur hin und wieder begeistert mich ein Modell auf Anhieb so sehr, dass ich es einfach probieren MUSS. Begeistern muss mich so ein Modell durch irgendein bestechendes, außergewöhnliches optisches Detail und VOR ALLEM durch eine supereinfache Anleitung, wie z.B. der Tealeaves Cardigan vor ein paar Jahren... Der war so einfach, dass ich ihn gleich 3x nacheinander gestrickt habe!
Langer Einleitung kurzer Sinn: Wenn ich eine Jacke oder etwas ähnlich aufwändiges stricke - und vollende! - kann man sicher davon ausgehen, dass das Modell anfängertauglich ist!

Die "Wasserwirbel"-Jacke war so ein Fall: Gesehen, verliebt, Anleitung gelesen und nahezu sofort verstanden, Wolle gesucht/gekauft und angefangen.
Im Original wird Isager Hochlandwolle verwendet, die ich hier im Ort so auf die Schnelle aber nicht auftreiben konnte. Aufgrund der hohen Lauflänge der angegebenen Wollqualität (ca. 270m/50g) hatte ich im ansässigen Wollladen nicht mehr viel Auswahl und blieb an der bereits erwähnten Regia Lace-Wolle - Farbe 06579 - hängen. Nach einer Strickprobe entschied ich mich für 3,5-er Nadeln und legte los.

Begeistert hat mich an dieser Jacke die raffinierte - und dabei auch noch verblüffend einfache - "Schnittführung". Die Jacke besteht aus zwei Teilen: einem gestrickten "Kreis", der mit nur ca. 100 angeschlagenen Maschen sehr überschaubar zu stricken ist, und den an einem Stück in Form eines Seelenwärmers gestrickten Ärmeln.

Hier mal ein Foto, kurz vor Fertigstellung des Ärmelteils:

Besonders gut gefallen hat mir an den Ärmeln, dass sie mit einem Nadelspiel gestrickt und später nicht zusammengenäht werden müssen. Die Weitenzunahme erfolgt am Unterarm und die bei der Zunahme hinzukommenden breiten Rippen "wachsen" ganz allmählich in das bereits bestehende Muster hinein - ich versuch das jetzt mal mit Bildern zu verdeutlichen:

Nun - wenn man diese beiden Teile fertig hat, schließt man den Kreis mit einer Naht und näht den Seelenwärmer in das Kreisloch - Fertig!!! Und genauso einfach, wie es sich anhört, ist es auch!!!

Anleitungsgemäß habe ich meinen fertigen "Wasserwirbel" gewaschen und zum Trocknen auf einen Besenstiel gefädelt. Danach war ich etwas schockiert: Ging mir der Jackensaum vor dem Waschen gerade mal bis knapp über den Po, reicht er mir nun gut bis zur Mitte Oberschenkel. Okay - das liegt mit Sicherheit am verwendeten Material - Lacegarn ist eben eigentlich für fluffige Tücher gedacht und nicht unbedingt für hingehauchte Strickjäckchen - äh... -mäntelchen.
Nachdem der erste Schock verdaut war, entschied ich, dass mir die Jacke mit einem Gürtel getragen doch sehr gut gefällt und so ging's heute nachmittag bei beinahe frühlingshaften Temperaturen zu Griselda zum Fotoshooting :O)

So kann die Jacke auch aussehen...

Und hier erkennt man gut die beiden einzelnen Teile, aus denen sie besteht...

Besten Dank, liebe Griselda, für's Fotografieren und bearbeiten!!!

Fazit: Eine superfluffige, leichte, Hauch-von-Nichts-Strickjacke, dabei mollig warm und gemütlich und - meiner Meinung nach - sehr dekorativ und wandlungsfähig. Ich glaube, ich bin sehr glücklich damit und kann sie nur wärmstens weiterempfehlen!

Ein perfekter Start in das neue Handarbeitsjahr 2013!

Sonntag, 14. Oktober 2012

Deko deluxe

Statt Taschen galt es diesmal aus dem Hause "machwerk" mal was ganz anderes zur Probe zu nähen:
Einen Tischläufer mit dazu passendem Stiftehalter-Kerzenständer-Schmuckringdingens...

Auch wenn die Vorweihnachtszeit schon beinahe in den Startlöchern steht, war mir eher nach einer ganzjahrestauglichen Interpretation und ich habe einen beherzten Griff in meine orange/braune Restekiste getan.

Den Tischläufer habe ich im Grunde wie einen Quilt gearbeitet: Top + Baumwollbatting + Rückseite, das Ganze partiell gequiltet und mit einem Binding versehen. Im Gegensatz zu einem Quilt ist der Läufer allerdings ein nettes kleines Projekt, das sich an einem Nachmittag realisieren lässt :O)

Das passende e-book zu dieser Deko-Idee gibt es ab dem 15. Oktober bei griselda.

Wintertunika No.1

Gestern war Stoffmarkt in Fürth. Da die jungen Damen des Hauses sich nicht mehr so ausgiebig benähen lassen und mein eigener Kleiderschrank im Prinzip kaum Mangel leidet, fiel der Stoffeinkauf diesmal sehr gemäßigt aus. Neben ein paar Basics für Quiltrückseiten und/oder Binding fanden ein paar Jerseys für wintertaugliche Knotenkleider & Co. aber doch den Weg in meine Tasche...

Die ersten beiden Stöffchen wurden gleich heute vernäht.
Hier ein Probemodell nach einem easy-peasy Einzelschnitt, den ich auch gestern erstanden habe.

Der Stoff ist ein recht glitschiger Polytierchen-Jersey, der sich unerwartet passabel hat verarbeiten lassen.Die Ärmel habe ich überlang und schmaler geschnitten, als im Muster vorgesehen und ich habe das Tunika-Kleid gut 15cm kürzer gearbeitet.

So mit Langarmshirt drunter, schmalen Hosen und hohen Stiefeln dazu mag ich das gern ins Büro. Das ist unkompliziert und bequem, auch wenn es den ganzen Tag hoch hergeht :O)

Fazit: gelungenes Probemodell!

Samstag, 22. September 2012

Quilt No. 9/2012

Es ist ja gar nicht so, dass hier seit dem Sommer nichts mehr entstanden wäre...

Dieser Quilt, in einem wunderschönen aqua/grau-Farbschema gehalten, ist nun auf der Reise an den schönen Bodensee...
Mehr Fotos gibt es dann - um nicht schon zuviel vorweg zu nehmen - wenn er angekommen ist.

13.10.2012

Nachdem die Katze ja nun aus dem Sack ist und Ellen ihr schönes neues Wohnzimmer gezeigt hat - samt dem dazugehörigen Quilt - kann ich ihn hier auch nochmal zeigen und ein paar Informationen dazu weitergeben.

Der Quilt besteht aus gleichseitigen Dreiecken, mit einer Seitenhalbierenden von 18cm Höhe. Daraus ergibt sich eine Seitenlänge von 21cm für die Dreiecke, incl. Nahtzugabe. Ich patche meine Quilts immer mit 1cm Nahtzugabe, da lasse ich dem sparsamen Schwaben in mir erst gar keine Chance - soviel Nahtzugabe muss sein!
Vernäht haben die Dreiecke - und damit die einzelnen Reihen - dann eine Höhe von 16cm.
Der Quilt hat 14 Reihen (= 224cm) und eine ca. 5cm breite Umrandung (x2 = 10cm) und ist somit ca. 234cm lang. In der Breite besteht er aus 7,5 Dreiecken (= knapp 139cm) und dem o.g. 5cm breiten Rahmen (x2 = 10cm), was auf eine Breite von insgesamt ca. 150cm hinausläuft.

Die Größe der Dreiecke habe ich einigermaßen willkürlich gewählt, abhängig im Grunde nur von den Stoffen, die ich für den Quilt beim Fatquartershop bestellt habe. Ich hatte jeweils halfyards bestellt und die wollte ich beim Zuschneiden optimal ausnutzen. Zum Zuschneiden habe ich mir für die Dreiecke eine Schablone aus Papier gebastelt, die ich als Orientierung auf mein Quiltlineal geklebt habe.

Zuerst habe ich 18cm breite Streifen zugeschnitten und diese Streifen paarweise sortiert, jeweils grau und türkis immer gemischt. Nach dieser Methode wurden die Streifen dann zusammengenäht und anschliessend die Dreiecke geschnitten.
Die so entstandenen Rauten habe ich auf dem Boden ausgebreitet, um die Farb- bzw. Wertigkeitsverteilung zu überschauen und das Layout des Quilts festzulegen. Zuerst habe ich immer 4 Rauten aneinander genäht (jeweils 4x), anschließend wurden dann die so entstandenen 4-er Reihen aneinandergenäht. So entstanden nach und nach große Rauten, die dann wieder zu groooßen Streifen zusammengefügt wurden und so fügte sich das Tri-Top langsam aber sicher zusammen. Am Ende bekam das Top dann noch einen Rahmen aus gebrochen weißem Stoff als "Blickberuhiger".
Das ist eigentlich schon alles.

Aus den übrig gebliebenen Rauten entstand der Streifen, der die Rückseite schmückt.
Als Rückseite habe ich diesmal Baumwollflanell genommen, damit der Quilt schön kuschelig wird. Das überlege ich mir nächstes Mal eventuell nochmal genauer, denn den Stoff habe ich sage und schreibe NEUN Mal vorgewaschen, bis er nicht mehr ausfärbte... Nun gut - man lernt nie aus.

Gequiltet habe ich jeweils einzelne Dreiecke in regelmäßigen Abständen. Das partielle Quilting ergibt meiner Meinung nach weichere Quilts, als das allover-Stippling. Aber das ist sicher - wie so vieles - Geschmacksache.
Ich quilte grundsätzlich mit der Maschine und mit Maschinenstickgarn als Oberfaden. Für von-Hand-Quilten bin ich nicht geschaffen. Dazu habe ich viel zu wenig Geduld. Ich quilte mit einer Janome Horizon, die rechts der Nadel recht viel Platz bietet. Eines schönen Tages werde ich mir vielleicht einmal ansehen, wie das Quilten mit einem Longarmquilter funktioniert - soviel zum Thema Ziele ;O) Aber bis dahin muss meine Janome weiterhin herhalten. Ich habe für meine Janome einen großen Anschiebetisch, um beim Quilten mehr Bewegungsspielraum zu haben. Als weitere Hilfsmittel benutze ich gummierte Gartenhandschuhe (wie hier schon einmal gezeigt) - damit lässt sich der Quilt besser bewegen. Ohne Handschuhe wären die Stoffmassen kaum gleichmässig zu bewegen, weil die Hände mit der Zeit immer trockener und damit rutschiger werden. Auch das Binding nähe ich mit der Maschine: Ein der Länge nach gefalteter Streifen (7cm breit zugeschnitten) wird entlang der Quiltaußenkante füsschenbreit auf der linken Quiltseite angenäht. Ein Tutorial hierzu findet ihr hier.
Anschließend wird der Binding-Streifen um die Kanten geklappt, auf der rechten Quiltseite festgesteckt und mit einer zweiten Naht knappkantig festgesteppt. Dabei achte ich darauf, dass der Unterfaden in der Maschine gut zum Stoff der Quiltrückseite passt, damit er möglichst wenig auffällt.
That's it! Versucht es doch einfach auch mal!
Wer sich für den Anfang nicht an einen Quilt wagt, könnte es doch mit einem Kissenbezug oder einem Tischset versuchen - das sind ideale Versuchsobjekte!

Montag, 9. Juli 2012

METROPOLIS goes big! - Quilt No. 8

Jetzt ist er fertig - fehlte ja, wie gesagt, nur noch das Binding!

Das Muster der Blöcke ist aus Elizabeth Hartman's neuestem Buch "Modern Patchwork" und zwar nach dieser Vorlage. Daher auch der Name des Quilts.

Allerdings sollte der Quilt rechteckig und für ein Doppelbett ausreichend groß werden, daher habe ich von 9 auf 12 Blöcke erweitert und auch das Sashing breiter gearbeitet. Das Raster zwischen den Blöcken ist 13cm breit, der umlaufende Rand 30cm. Damit erreicht der Quilt eine Gesamtgröße von 185 x 230cm.

Die Rückseite entspricht auch nicht dem Original von Oh,Fransson, weil ich die Blöcke aus einem Teil eines Fat-Quarter-Bundles, ergänzt mit Unistoffen, gearbeitet habe, also für die vorgesehene Rückseite überhaupt keine passenden Stoffe hatte. Dafür passt bei diesem Quilt die Rückseite zu den kleinen Kissenbezügen, wo sich das Thema der kleinen Rechtecke wiederholt. Hierfür habe ich die letzten Restchen der Fatquarters verwendet.

Gequiltet habe ich in diesem Fall das Sashing, das anteilsmäßig ca. 60% der Quiltfläche ausmacht. Das Meander-Stippling ist allerdings recht großzügig, so dass der Quilt dennoch recht weich geblieben ist.

Decke und Kissen sind als Geschenk gedacht und ich hoffe, es gefällt!

Sonntag, 8. Juli 2012

Kleine Dinge

Wenn Schuljahresendstress & Co. toben, bleibt das Nähen manchmal einfach auf der Strecke. Aber nun ist das Schuljahr im Grunde so gut wie abgeschlossen und so war auch mal wieder ein bisschen Zeit für das geliebte Hobby.

Entstanden sind zwei kleine Kissenhüllen - 40x40cm - als Ergänzung zu einem Quilt, der noch nicht ganz vollendet ist. Das Binding fehlt noch.

Fotos vom Quilt folgen sicher in den nächsten Tagen :O)