Kurzfassung:
Mein erstes 2013 vollendetes Werk: Eine Strickjacke, inspiriert durch diesen Post, gestrickt mit dieser Wolle und nach dieser Anleitung.
Et voilà...
Und für alle, die Zeit und Muse haben und mehr darüber wissen wollen, nun noch die ausführliche Variante...
Eigentlich bin ich ja keine Strickerin. So gar nicht. Dauert zu lang. Erfolgserlebnisse sind zweifelhaft. Strickanleitungen sind mir zu kompliziert und deshalb trau ich mich meist gar nicht erst, sie zu lesen, denn wenn ich dann wieder feststellen muss, dass mir die Fähigkeiten fehlen, so eine Strickschrift zu "übersetzen", dann ist das doch sehr frustrierend. Also besser gleich die Finger davon lassen. Ähem.
Außer unzähligen Socken, einigen Schals und einer handvoll Mützen sind mir darüber hinaus bisher wenige (große) Teile von der Nadel gegangen.
Nur hin und wieder begeistert mich ein Modell auf Anhieb so sehr, dass ich es einfach probieren MUSS. Begeistern muss mich so ein Modell durch irgendein bestechendes, außergewöhnliches optisches Detail und VOR ALLEM durch eine supereinfache Anleitung, wie z.B. der Tealeaves Cardigan vor ein paar Jahren... Der war so einfach, dass ich ihn gleich 3x nacheinander gestrickt habe!
Langer Einleitung kurzer Sinn: Wenn ich eine Jacke oder etwas ähnlich aufwändiges stricke - und vollende! - kann man sicher davon ausgehen, dass das Modell anfängertauglich ist!
Die "Wasserwirbel"-Jacke war so ein Fall: Gesehen, verliebt, Anleitung gelesen und nahezu sofort verstanden, Wolle gesucht/gekauft und angefangen.
Im Original wird Isager Hochlandwolle verwendet, die ich hier im Ort so auf die Schnelle aber nicht auftreiben konnte. Aufgrund der hohen Lauflänge der angegebenen Wollqualität (ca. 270m/50g) hatte ich im ansässigen Wollladen nicht mehr viel Auswahl und blieb an der bereits erwähnten Regia Lace-Wolle - Farbe 06579 - hängen. Nach einer Strickprobe entschied ich mich für 3,5-er Nadeln und legte los.
Begeistert hat mich an dieser Jacke die raffinierte - und dabei auch noch verblüffend einfache - "Schnittführung". Die Jacke besteht aus zwei Teilen: einem gestrickten "Kreis", der mit nur ca. 100 angeschlagenen Maschen sehr überschaubar zu stricken ist, und den an einem Stück in Form eines Seelenwärmers gestrickten Ärmeln.
Hier mal ein Foto, kurz vor Fertigstellung des Ärmelteils:
Besonders gut gefallen hat mir an den Ärmeln, dass sie mit einem Nadelspiel gestrickt und später nicht zusammengenäht werden müssen. Die Weitenzunahme erfolgt am Unterarm und die bei der Zunahme hinzukommenden breiten Rippen "wachsen" ganz allmählich in das bereits bestehende Muster hinein - ich versuch das jetzt mal mit Bildern zu verdeutlichen:
Nun - wenn man diese beiden Teile fertig hat, schließt man den Kreis mit einer Naht und näht den Seelenwärmer in das Kreisloch - Fertig!!! Und genauso einfach, wie es sich anhört, ist es auch!!!
Anleitungsgemäß habe ich meinen fertigen "Wasserwirbel" gewaschen und zum Trocknen auf einen Besenstiel gefädelt. Danach war ich etwas schockiert: Ging mir der Jackensaum vor dem Waschen gerade mal bis knapp über den Po, reicht er mir nun gut bis zur Mitte Oberschenkel. Okay - das liegt mit Sicherheit am verwendeten Material - Lacegarn ist eben eigentlich für fluffige Tücher gedacht und nicht unbedingt für hingehauchte Strickjäckchen - äh... -mäntelchen.
Nachdem der erste Schock verdaut war, entschied ich, dass mir die Jacke mit einem Gürtel getragen doch sehr gut gefällt und so ging's heute nachmittag bei beinahe frühlingshaften Temperaturen zu Griselda zum Fotoshooting :O)
So kann die Jacke auch aussehen...
Und hier erkennt man gut die beiden einzelnen Teile, aus denen sie besteht...
Besten Dank, liebe Griselda, für's Fotografieren und bearbeiten!!!
Fazit: Eine superfluffige, leichte, Hauch-von-Nichts-Strickjacke, dabei mollig warm und gemütlich und - meiner Meinung nach - sehr dekorativ und wandlungsfähig. Ich glaube, ich bin sehr glücklich damit und kann sie nur wärmstens weiterempfehlen!
Ein perfekter Start in das neue Handarbeitsjahr 2013!