Es ist ja gar nicht so, dass hier seit dem Sommer nichts mehr entstanden wäre...
Dieser Quilt, in einem wunderschönen aqua/grau-Farbschema gehalten, ist nun auf der Reise an den schönen Bodensee...
Mehr Fotos gibt es dann - um nicht schon zuviel vorweg zu nehmen - wenn er angekommen ist.
13.10.2012
Nachdem die Katze ja nun aus dem Sack ist und Ellen ihr schönes neues Wohnzimmer gezeigt hat - samt dem dazugehörigen Quilt - kann ich ihn hier auch nochmal zeigen und ein paar Informationen dazu weitergeben.
Der Quilt besteht aus gleichseitigen Dreiecken, mit einer Seitenhalbierenden von 18cm Höhe.
Daraus ergibt sich eine Seitenlänge von 21cm für die Dreiecke, incl. Nahtzugabe.
Ich patche meine Quilts immer mit 1cm Nahtzugabe, da lasse ich dem sparsamen Schwaben in mir erst gar keine Chance - soviel Nahtzugabe muss sein!
Vernäht haben die Dreiecke - und damit die einzelnen Reihen - dann eine Höhe von 16cm.
Der Quilt hat 14 Reihen (= 224cm) und eine ca. 5cm breite Umrandung (x2 = 10cm) und ist somit ca. 234cm lang. In der Breite besteht er aus 7,5 Dreiecken (= knapp 139cm) und dem o.g. 5cm breiten Rahmen (x2 = 10cm), was auf eine Breite von insgesamt ca. 150cm hinausläuft.
Die Größe der Dreiecke habe ich einigermaßen willkürlich gewählt, abhängig im Grunde nur von den Stoffen, die ich für den Quilt beim Fatquartershop bestellt habe. Ich hatte jeweils halfyards bestellt und die wollte ich beim Zuschneiden optimal ausnutzen. Zum Zuschneiden habe ich mir für die Dreiecke eine Schablone aus Papier gebastelt, die ich als Orientierung auf mein Quiltlineal geklebt habe.
Zuerst habe ich 18cm breite Streifen zugeschnitten und diese Streifen paarweise sortiert, jeweils grau und türkis immer gemischt. Nach dieser Methode wurden die Streifen dann zusammengenäht und anschliessend die Dreiecke geschnitten.
Die so entstandenen Rauten habe ich auf dem Boden ausgebreitet, um die Farb- bzw. Wertigkeitsverteilung zu überschauen und das Layout des Quilts festzulegen. Zuerst habe ich immer 4 Rauten aneinander genäht (jeweils 4x), anschließend wurden dann die so entstandenen 4-er Reihen aneinandergenäht. So entstanden nach und nach große Rauten, die dann wieder zu groooßen Streifen zusammengefügt wurden und so fügte sich das Tri-Top langsam aber sicher zusammen. Am Ende bekam das Top dann noch einen Rahmen aus gebrochen weißem Stoff als "Blickberuhiger".
Das ist eigentlich schon alles.
Aus den übrig gebliebenen Rauten entstand der Streifen, der die Rückseite schmückt.
Als Rückseite habe ich diesmal Baumwollflanell genommen, damit der Quilt schön kuschelig wird. Das überlege ich mir nächstes Mal eventuell nochmal genauer, denn den Stoff habe ich sage und schreibe NEUN Mal vorgewaschen, bis er nicht mehr ausfärbte... Nun gut - man lernt nie aus.
Gequiltet habe ich jeweils einzelne Dreiecke in regelmäßigen Abständen. Das partielle Quilting ergibt meiner Meinung nach weichere Quilts, als das allover-Stippling. Aber das ist sicher - wie so vieles - Geschmacksache.
Ich quilte grundsätzlich mit der Maschine und mit Maschinenstickgarn als Oberfaden. Für von-Hand-Quilten bin ich nicht geschaffen. Dazu habe ich viel zu wenig Geduld. Ich quilte mit einer Janome Horizon, die rechts der Nadel recht viel Platz bietet. Eines schönen Tages werde ich mir vielleicht einmal ansehen, wie das Quilten mit einem Longarmquilter funktioniert - soviel zum Thema Ziele ;O) Aber bis dahin muss meine Janome weiterhin herhalten. Ich habe für meine Janome einen großen Anschiebetisch, um beim Quilten mehr Bewegungsspielraum zu haben. Als weitere Hilfsmittel benutze ich gummierte Gartenhandschuhe (wie hier schon einmal gezeigt) - damit lässt sich der Quilt besser bewegen. Ohne Handschuhe wären die Stoffmassen kaum gleichmässig zu bewegen, weil die Hände mit der Zeit immer trockener und damit rutschiger werden.
Auch das Binding nähe ich mit der Maschine: Ein der Länge nach gefalteter Streifen (7cm breit zugeschnitten) wird entlang der Quiltaußenkante füsschenbreit auf der linken Quiltseite angenäht. Ein Tutorial hierzu findet ihr hier.
Anschließend wird der Binding-Streifen um die Kanten geklappt, auf der rechten Quiltseite festgesteckt und mit einer zweiten Naht knappkantig festgesteppt. Dabei achte ich darauf, dass der Unterfaden in der Maschine gut zum Stoff der Quiltrückseite passt, damit er möglichst wenig auffällt.
That's it! Versucht es doch einfach auch mal!
Wer sich für den Anfang nicht an einen Quilt wagt, könnte es doch mit einem Kissenbezug oder einem Tischset versuchen - das sind ideale Versuchsobjekte!